Darm-Hirn-Achse

Zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten belegen den Zusammenhang zwischen der Darmflora und dem Gehirn. Beide stehen über die sogenannte „Darm-Hirn-Achse“ miteinander in Verbindung, sodass Signale aus dem Darm auch an wichtigen Steuerungsprozessen des Organismus beteiligt sind. Sie wirken sich zum Beispiel auf die Stimmung, die Gefühle, die kognitiven Prozesse und den Appetit des Menschen aus und können auch zu Stressanfälligkeit führen.

Verbindung zwischen Bauch und Kopf

Zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten belegen den Zusammenhang zwischen der Darmflora und dem Gehirn. Beide stehen über die sogenannte „Darm-Hirn-Achse“ miteinander in Verbindung, sodass Signale aus dem Darm auch an wichtigen Steuerungsprozessen des Organismus beteiligt sind. Sie wirken sich zum Beispiel auf die Stimmung, die Gefühle, die kognitiven Prozesse und den Appetit des Menschen aus und können auch zu Stressanfälligkeit führen.

Stress ist eine natürliche Reaktion auf Gefahrensituationen, die einen Fluchtreflex auslöst. Um der Skelettmuskulatur dafür sofort Energie zur Verfügung stellen zu können, wird die Durchblutung des Darms gehemmt. Bei Dauerstress kommt es dadurch zu entzündlichen Prozessen und einer Störung der Darmflora. Der Darm sendet dann ein permanentes internes Stress-Signal an das Gehirn.

Die Verabreichung von probiotische Bakterienkulturen ist eine effektive und anerkannte Methode, die die Ursachen der Stess-Signale zu behandeln. Sie wird in der ganzheitlichen Medizin schon seit langem erfolgreich zur Behandlung von Magen-Darm- und Immunstörungen eingesetzt. In einer Reihe von evidenzbasierten klinischen Studien konnte ihr Einfluss auf die Psyche und die Gehirntätigkeit sowie die subjektiv empfundene Stressbelastung nachgewiesen werden.

Literatur Quellen

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