Ozon – Sauerstoff Therapie

Ozon ist dreiwertiger Sauerstoff (O3). Bei der Ozontherapie wird mit reinem Sauerstoff (O2) behandelt, nur ein kleiner Prozentsatz wird im Gerät durch das Anlegen von Spannung in O3 umgewandelt, bei unserem Gerät (ozon-O-med) sind es je nach Indikation 0,5 bis 7 Prozent.

Die Ozontherapie ist ein Verfahren der Komplementärmedizin, bei dem das gasförmige Ozon in Form von einer Eigenbluttherapie oder auch äußerlich angewendet wird. Ozon ist ein instabiles Molekül, das aus drei Sauerstoffatomen besteht und innerhalb kurzer Zeit zu reinem Sauerstoff (zwei Atome) zerfällt. Es weist einen charakteristischen Geruch auf, außerdem ist es ein starkes Oxidationsmittel, das sehr gut mit organischen Molekülen reagiert. Ozon ist ein natürlicher Bestandteil der Erdatmosphäre und wird unter Einfluss von energiereicher Sonnenstrahlung (UV-Strahlung) gebildet. Das reaktive Gas wird aufgrund seiner desinfizierenden Eigenschaften bei der Trinkwasserentkeimung, der Aufbereitung von Schwimmbadwasser und bei der Konservierung von Lebensmitteln verwendet.

Somit kombiniert die Therapie die Vorteile der reinen Sauerstofftherapie mit der Wirkung des Ozons. In therapeutischer Dosis sind dies unter amderem:

  • Stimulation des Immunsystems.

  • Desinfektion und antimikrobielle Wirkung

  • Förderung der Wundheilung

Die Sauerstoff-Ozon-Therapie ist ein seit vielen Jahren bewährtes und gut verträgliches Naturheilverfahren, bei dem eine Mischung aus Sauerstoff und dem für seine keimabtötende und regulierende Wirkung bekannten Ozon eingesetzt wird. Die Anwendung kann je nach Bedarf äußerlich oder innerlich erfolgen.

Geschichte der Sauerstoff-Ozon-Therapien

Der Chemiker und Physiker Christian Friedrich Schönbein entdeckte 1839 bei Experimenten, dass bei der elektrischen Entladung von Sauerstoff ein Gas frei wird, das er „Ozon“ nannte. 1857 gelang es Werner von Siemens, das Gas in der von ihm erfundenen Ozonröhre auf einfache Weise in größeren Mengen zu erzeugen. Die ausgeprägten Bakteriziden Eigenschaften von Ozon wurden 1891 von Labbe und Oudin, Bontemps und Pfannenstill entdeckt. Während des ersten Weltkriegs setzte der Arzt A. Wolff Ozon erstmals erfolgreich zur diabetische Wundversorgung ein. 1935 wurde die Sauerstoff-Ozon-Therapie am Leipziger Universitätsklinikum in der Chirurgie und der Urologie eingeführt. Da es zu dieser Zeit noch keine ozonfesten Kunststoffe gab, war die Anwendung noch kompliziert und aufwendig. Mit der Entwicklung entsprechender Materialien hat sich auch die Ozontherapie weiterverbreitet und wird aufgrund ihrer vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten heute als komplementärmedizinische Alternative eingesetzt, unter anderem bei der Behandlung von diabetischen Geschwüren, Schuppenflechte, Psoriasis, Durchblutungsstörungen und viralen Erkrankungen.

Sauerstoff und Ozon

Sauerstoff (O2) ist lebenswichtig. Das geruchs- und geschmackslose, unsichtbare Gas kommt in der Luft sowie in gebundenem Zustand auch im Wasser vor. Außerdem ist es in Oxiden, Karbonaten und Silikaten enthalten. Die Luft, die wir einatmen, enthält 21 % Sauerstoff. Nur etwa ein Viertel davon werden vom Organismus auch verwertet, der Rest wird wieder ausgeatmet.

Ozon (O3) ist ein instabiles Molekül, das aus drei aus drei Sauerstoffatomen besteht. Gasförmig ist es farblos und hat einen charakteristischen Geruch. Bei -111,9° wird es flüssig und nimmt eine blaue Farbe an. Bei -192,5° wird es zu einem schwarzen Kristall. Ozon kommt in der Atmosphäre vor und wird durch Sonnenstrahlung, UV-Strahlung oder Blitzschlag gebildet. Es ist ein natürlicher UV-Schutz, ohne den Leben auf der Erde nicht möglich wäre.

Wirkungsweise

Es gibt eine Reihe von Erkrankungen, die durch eine Ozontherapie positiv beeinflußt oder sogar geheilt werden können. Dieses belegen zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen. In der Regel wird das medizinische Ozon zusätzlich zu anderen Therapieverfahren eingereiht; es zählt zu dem Bereich der Komplementärmedizin.

Damit die Patientinnen und Patienten an den neuesten Entwicklungen der Ozontherapie möglichst schnell teilhaben können, haben sich die Ozontherapeuten in der ärztlichen Gesellschaft für Ozon-Anwendung in Prävention und Therapie e. V. (früher: „ärztliche Gesellschaft für Ozontherapie“) zusammengeschlossen, deren Aufgabe darin besteht, den Erfahrungsaustausch der ärzte zu verstärken und zu beschleunigen.

Ich werde Sie gerne informieren, bei welchen Erkrankungen eine Ozontherapie, die im übrigen eine risikoarme Therapieform ist, wirksam und erfolgreich eingesetzt werden kann. Ebenso wie bei allen anderen Therapieformen gibt es allerdings auch bei der Ozontherapie keine von vornherein berechenbare Erfolgsgarantie.

Therapeutisch verabreicht, verbessert eine Sauerstoff-Therapie die Durchblutung und damit die Versorgung der Zellen mit Sauerstoff. Zudem wirkt sie förderlich auf den Stoffwechsel ein und unterstützt so das Immunsystem sowie die körperliche Leistungsfähigkeit.

Eine Ozon-Therapie kann auf sehr unterschiedliche Weise wirken. Lokal und hoch dosiert angewendet, wirkt es aufgrund seiner Oxidationskraft keimtötend gegen Pilze, Viren und Bakterien. In niedriger Konzentration wirkt es granulationsfördernd auf das Gewebe. Ozon eignet sich dadurch besonders zur Behandlung von infizierten oder schlecht heilenden Wunden. Als systemische Therapie wird Ozon generell in niedriger Dosierung eingesetzt und löst regulative Prozesse zur Stärkung der Selbstheilungskräfte des Organismus aus. Es verbessert die Durchblutung, wirkt lipidsenkend und baut nachweislich freie Fettsäuren, Cholesterin und Cholesterinester ab.

In der Medizin werden verschiedenen Eigenschaften des Ozons sinnvoll eingesetzt:

  • bakterizide Wirkung: es vernichtet Bakterien, dadurch z. B. Reinigung von schmierig-eiternden Wunden, Furunkeln etc.

  • viruzide Wirkung:  es vernichtet Viren, daher der hocheffektive Einsatz bei viralen Infekten, wie etwa auch bei der Hepatitis, oder bei Herpes zoster/simplex

  • fungizide Wirkung:   es vernichtet Pilze, daher die positive Wirkung bei therapieresistenten Pilzinfektionen verschiedenster Lokalisation

  • granulations-fördernde Wirkung. Es heilt das Gewebe, tragt zur schnelleren Wundheilung bei

  • durchblutungs-fördernde Wirkung, daher der Einsatz bei Durchblutungsstörungen des Hirns, des Herzens, der Peripherie (Arme, Beine)

  • senkende bzw. normalisierende Wirkung auf verschiedene Blutinhaltsstoffe, z.B. Fette (Arteriosklerose), Harnsäure (Gicht), Blutzucker (Diabetes mellitus), Kreatinin (Nierenerkrankungen), etc.

  • entgiftende Wirkung auf Leber und Niere

  • schmerzlindernde Wirkung daher in der Rheumatherapie sowie Krebstherapie verbreitet

  • Gärungsstoffe senkend – Sauerstoffwechsel fördernd: dadurch ein nicht mehr wegzudenkender Einsatz in der Krebstherapie

 

Anwendungsmöglichkeiten

Die Ozontherapie kommt in unterschiedlichen Formen zur Anwendung. Es kann in oder unter die Haut, in den Muskel oder in die Vene gespritzt werden.

  • direkte Injektionstherapie

  • kleine Eigenblutbehandlung

  • große Eigenblutbehandlung

  • Beutelbegasung

  • rektale Begasung mit Ozon

Sie kann einmal in der Woche bis zu zweimal am Tag erfolgen und bis zu 30 Mal wiederholt werden.

Zur Therapie wird ein spezielles medizinisches Sauerstoff-Ozon-Gemisch eingesetzt. Eine Behandlung mit Ozon kann je nach Bedarf zum Beispiel als Eigenbluttherapie, als Wundbegasung, als Injektion, rectal oder durch Verabreichung von Ozonwasser erfolgen.

 

Ozon-Eigenbluttherapie bei

Durchblutungsstörungen

Die arteriellen Durchblutungsstörungen, für die u.a. Kältegefühle in den Beinen oder Schmerzen nach nur kurzen Gehstrecken (Schaufensterkrankheit) alarmierende Zeichen sind, gehören seit nahezu 5 Jahrzehnten zum klassischen Anwendungsbereich der Ozontherapie. Eine Vielzahl von kleineren Studien belegen die Erfolge. Das Medizinische Ozon wird in Ergänzung und in Kombination zu anderen komplementärmedizinischen und schulmedizinischen Behandlungsverfahren eingesetzt.

Ozon und Sauerstoff verbessern die Durchblutung und Gewebeversorgung sowie den Stoffwechsel der roten Blutzellen. Die Anwender der Therapie geben an, die Ozontherapie hätte eine durchblutungssteigernde Wirkung und würde zu einer besseren Sauerstoffversorgung des Gewebes führen. So wirke das Ozon/Sauerstoffgemisch bei Gefäßerkrankungen (Claudicatio intermittens) und arteriellen und altersbedingten Durchblutungsstörungen (gerade Augen und Gehirn) verbessernd auf die Gewebeversorgung. Ozon soll vorbeugend gegen Schlaganfälle helfen. So gehören Schwindel, Gangunsicherheit, Hörsturz und Tinnitus zu den propagierten Anwendungsgebieten. Einige Therapeuten behandeln auch Arteriosklerose, Herz- und Kreislaufschwäche mit dem Gas.

Hierfür wird dem Patienten eigenes Blut entnommen mit einem Ozon-Sauerstoff-Gemisch versetzt, verschüttelt und zurückinjiziert.

Bei der kleinen Eigenblutbehandlung werden ca. 1-5 ml aus der Vene entnommen, mit einem Ozon-Sauerstoff-Gemisch versetzt und in den Gesäßmuskel oder unter die Haut zurückgespritzt.

Für die große Eigenblutbehandlung werden dem Patienten ca. 50-100 ml Blut aus der Armvene direkt in eine Einwegtropfflasche entnommen. Dieses Blut wird mit einem Ozon-Sauerstoff-Gemisch angereichert und anschließend als Infusion zurückgegeben. Große und kleine Eigenbluttherapie werden z. B. bei Durchblutungsstörungen oder Allergien angewandt.

Das Entnehmen und Reinjizieren von Blut löst eine Aktivierung des Stoffwechsels aus, die sich auf den gesamten Organismus erstreckt. So lässt sich zum Beispiel bei akuten und chronischen Infekten eine Abwehrstabilisierung oder bei Allergien eine Immunmodulation erzielen. Da Sauerstoff ein zentrales Element im Stoffwechsel ist bietet sich die Kombination der Eigenbluttherapie mit einer Sauerstoff-Ozon-Therapie in vielen Fällen an. Im Blut zerfällt das Ozon zu hochkonzentriertem Sauerstoff (O2), der sofort an die Erythrozyten (Träger des Stauerstoffs im Organismus) weitergegeben wird. Dadurch werden selbst die Körperzellen erreicht, die krankheitsbedingt nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wurden. Sauerstoffunterversorgung führt zu einer Sauerstoffverarmung des Gewebes, was viele Mediziner als eigentliche Ursache vieler Zivilisationskrankheiten betrachten. Alle chronischen Schmerzen und Krankheiten werden letztlich durch einen Sauerstoffmangel auf Zellebene verursacht. Durch die Reinjizierung von mit Sauerstoff und Ozon angereichertem Eigenblut kann man dem entgegenwirken. Bei der kleinen Ozon-Eigenbluttherapie (KEB) wird das Gemisch mit einer Spritze intramuskulär verabreicht, bei der großen (GEB) intravenös. Die hyperbare Ozon-Eigenbluttherapie ist eine Variante der GEB, bei der das Blut mittels Vakuumpumpe mehrmals abgenommen, ozonisiert und reinjiziert wird.

Die Therapie wird meist zur Stimulierung des Immunsystems, zur Behandlung von Durchblutungsstörungen, Krampfadern, Virusinfektionen (z.B. Herpes, Hepatitis), Asthma, Allergien und Gelenkschmerzen, angewendet.

Die kleine Eigenblutbehandlung kommt u.a. zum Einsatz bei:

  • Asthma

  • Allergien

  • Schmerzen


Die große Eigenblutbehandlung wird angewendet bei:

  • Durchblutungsstörungen

  • Hörsturz

  • rheumatischen Erkrankungen

  • Arthrose

  • Bandscheibenprotrusion, Bandscheibenvorfall

  • Rückenschmerzen

  • Diabetes mellitus

  • Stoffwechselstörungen

Entzündliche Lebererkrankungen

Entzündliche Lebererkrankungen zählen zu den klassischen Anwendungsbereichen des Medizinischen Ozons. Während die Hepatitis A (HVA = Hepatitis Virus ) relativ unproblematisch zu behandeln ist und vollständig ausheilt, geht die B-Form (HVB = Hepatitis Virus B) häufig in die chronische Verlaufsform über. Hier bietet sich in Ergänzung zu schulmedizinischen Maßnahmen die Ozon-Eigenblutinfusion ebenso an wie die rektale Verabreichung von Ozon-Sauerstoff-Gemischen. Dies gilt auch für die Behandlung der Hepatitis C, die aufgrund der zumeist jahrelangen Inkubationszeit in der Regel erst als chronische Lebererkrankung diagnostiziert wird.

 

Der ältere Patient. Prävention und Therapie

Sehr gut spricht der ältere Patient auf die Ozontherapie an, da alle Eigenschaften des Medizinischen Ozons genutzt werden können: die verbesserte Versorgung des Organismus mit Sauerstoff, die Mobilisierung des Immunsystems und die Aktivierung der körpereigenen Antioxidantien und Radikalfänger. Positiv zu beeinflussen sind cerebrale Durchblutungsstörungen, die sich häufig durch Konzentrationsstörungen, allgemeine Leistungsschwäche, Unsicherheit beim Gehen und Schwindelgefühle bemerkbar machen. In Ergänzung zu anderen komplementärmedizinischen Maßnahmen lässt sich das Medizinische Ozon auch präventiv einsetzen und trägt zu einer deutlichen Steigerung der Lebensqualität bei.

 

Regeneration, Revitalisierung

Berufliche Stresssituationen oder übermäßige geistige und körperliche Anspannungen sind der Ozonbehandlung in beson- derem Maße zugänglich. Die Aktivierung des Zellstoffwechsels der roten und weißen Blutkörperchen führt zu einer Verbesserung des Allgemeinzustandes und bewirkt eine generelle Revitalisierung. Der Leistungssportler profitiert hiervon gleichermaßen. Zwar verbessert sich nicht die Höchstleistung, aber die Leistung in der Ausdauerphase, also unterhalb des maximalen Leistungsbereiches. Zusätzlich wird die Regenerationsphase in den Ausdauer-Sportarten messbar verkürzt.

 

Augenerkrankungen

Altersbedingte Durchblutungsstörungen treffen auch das Sehorgan mit atrophischen und degenerativen Veränderungen. Bekannt ist die „Altersbedingte Makuladegeneration“ in der Netzhautmitte -der Stelle des schärfsten Sehens. Am Sehnerv finden sich gegebenenfalls die Auswirkungen in verschiedenen Schweregraden einer sogenannnten Opticusatrophie. Eine Studie aus der Universitätsaugenklinik Siena und die aus der Praxis gewonnenen Erkenntnisse zeigen nach der Ozon-Eigenblut-Behandlung Sehleistungsverbesserungen, die 6 bis 8 Monate anhalten. Kontinuierliche Behandlungen können zu einer weiteren Verbesserung führen bzw. eine Verschlechterung der Sehleistung aufhalten.

 

Kochsalzinfusion mit Sauerstoff-Ozon

Anders sind die Verhältnisse bei dieser Version der Ozontherapie. Eine mit Ozon angereicherte Kochsalzlösung wird als Infusionslösung in aktiver Form in den Körper gebracht.

Ozontherapie beim Zahnarzt

Kariösen Zähne, Wurzelkanäle oder erkranktes Zahnfleisch werden zur Desinfektion mit Ozon begast. Verwendet werden dadurch gummiartige Silikonaufsätze, die luftdicht auf das Behandlungsgebiet gestülpt werden. In der Glocke wird ein Unterdruck erzeugt und dann das Ozon eingeleitet. Es wird nach einigen Sekunden wieder abgesaugt.

 

Radikale Ozontherapie bei Infektionen

Reaktives Ozon wirkt wie ein Antibiotikum und wird zur Behandlung von infizierten Wunden, Furunkeln, Fisteln, Akne, Vaginalpilz und schlecht heilenden Geschwüren (offenen Beine, Dekubitus, Gangrän) eingesetzt. Aktuell auch die Anwendung im Mund bei Entzündungen nach Implantaten (Periimplantitis), Infektionen in Zahn und Wurzel, Wurzelkaries oder Soor und bei Mandelentzündung. Ozon soll außerdem helfen geschädigten Zahnschmelz zu remineralisieren. Innerlich behandelt man chronische virale Erkrankungen (HerpesHepatitis) damit. Die Ozontherapie soll bei chronischen Infektionskrankheiten aber nicht nur die Keime abwehren, sondern daneben die Immunantwort stärken (Abwehrschwäche). Darmkeime möchte man zur Symbioselenkung über eine ozonierte Darmspülung erreichen (Colonhydrotherapie).

 

Stoffwechsel und Anti-Aging

Als stimulierende Anti-Aging Methode kommt die Ozontherapie aber nicht nur bei älteren Menschen oder der Rekonvaleszenz in Frage, sondern daneben bei Müdigkeit und Abwehrschwäche sowie bei Sportlern zur Aktivierung des Körpers. Bei Makuladegeneration soll gerade die körperliche Oxidantienabwehr stimuliert werden, bei Verstopfung die Darmbewegung. Auch bei Stoffwechselstörungen (wie beginnendem Diabetes Typ2 und hohen Fettwerten) soll der Reiz den Körper zu einer besseren Regulation anregen. Gerade bei degenerativen Erkrankungen wird der Ozontherapie eine Vitalisierung zugesprochen (Anti-Aging).

 

Krebserkrankungen

Die Ozon-Eigenblutbehandlung lässt sich sinnvoll als biologische Zusatztherapie bei Krebserkrankungen einsetzen. Man nutzt die immunaktivierende Wirkung des niedrig dosierten Ozons: Immunzellen -wie Lymphozyten, Helferzellen, Suppressorzellen, natürliche Killerzellen- werden durch die Ozonreaktion aktiviert und antworten mit der Produktion ihrer Botenstoffe, den Cytokinen, zu denen z.B. die Interferone gehören. Ozon bewirkt also einen körpereigenen Interferon-Anstieg (oder Interleukin-Anstieg); dies setzt nach Rückführung des Eigenblutes eine Kaskade der körpereigenen Immunreaktionen in Gang und trägt zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens bei.

 

Ozon im Magen-Darmtrakt

Ozoniertes Wasser wird direkt nach der Herstellung getrunken und soll das Immunsystem stärken. Auch bei der Behandlung von entzündlichen Enddarmerkrankungen wird Ozon verwendet. Mit einer Klistierspritze wird 300 ml Ozon-Sauerstoff-Gemisch in den Darm eingebracht (rektale Insufflationen). Der Kontakt mit der Darmwand soll dann die therapeutische Reaktion auslösen.

 

Ozon Wundbegasung (Beutelbegasung)

 Bei der Beutelbegasung erfolgt die Ozontherapie nur äußerlich. Es werden v.a. Ekzeme oder offene Wunden behandelt. Der betroffene Körperteil wird dafür mit einem luftdichten Kunststoffbeutel überzogen. Anschließend wird das Ozon in den Beutel eingeblasen. Dort tötet das medizinische Ozon Bakterien, Viren und Pilze ab, die sich auf der angefeuchteten Haut befinden.

Bei der Begasung von Psoriasis, Schuppenflechte, diabetische Wunden, Abszessen, Ekzemen oder oberflächlichen Tumoren mit Ozon wird der betroffene Körperteil in einen sterilen Beutel gesteckt. Während die Luft daraus abgesaugt wird, strömt zeitgleich ein Sauerstoff-Ozon-Gemisch in den Beutel, das je nach Dosierung keimtötend oder granulationsfördernd wirkt.

  • Ekzemen

  • Geschwüren

  • Abszessen

  • offenen, schlecht heilenden Wunden

 

Hautpilze und infizierte Hautverletzungen

Die pilz- und bakterientötende Wirkung des Ozons wird seit über 100 Jahren weltweit erfolgreich in der Trinkwasseraufbereitung eingesetzt. Sie macht das Medizinische Ozon zu einem effektiven Therapeutikum zur Bekämpfung von hartnäckigen Hautpilzen, besonders zusätzlich bakteriell infizierten Fußpilzen, Pilzaffektionen am Körperstamm oder bei Schleimhautpilzen.

 

Infizierte Wunden

Die lokale Behandlung von infizierten Wunden, wie sie durch Wundliegen (Decubitus ), bei Unterschenkelgeschwüren (Ulcus cruris), als diabetische Gangrän oder bei Wundheilungsstörungen leicht auftreten, gehört zum klassischen Einsatzbereich des Medizinischen Ozons. Man nutzt zunächst die desinfizierende Wirkung des Ozons, d.h. die bakterien- und pilzabtötende, um eine keimfreie und saubere Wunde zu erhalten. Niedrige Konzentrationen dienen im Anschluss der verbesserten Wundheilung.

 

Ozon Injektion bei Rheuma, Fibromyalgie, Arthrose, Bandscheibenerkrankungen und Sehenentzundungen

Bei der Injektionstherapie werden 10 bis 20 Milliliter des medizinischen Ozons meist subkutan (unter die Haut), intravenös (in die Vene) oder intramuskulär (in den Muskel) verabreicht. Meist wird im Anschluss daran entsprechende Stelle massiert, um das Gemisch zu verteilen.

Je nach Symptomatik kann die Injektion des Sauerstoff-Ozon-Gemischs in die Haut (z. B. bei Arthrosen, Chondropathien, Muskelverspannungen, Sehnenentzundungen, Sehnenrisse, Gicht, Rheuma, Bandscheibenvorfall) unter die Haut (z. B. bei peripheren Durchblutungsstörungen, Migräne, Ateminsuffizienz)  oder intramuskulär (z. B. bei Stoffwechselstörungen und geriatrischen Erschöpfungszuständen) erfolgen.

Bei intraartikuläre und periartikuläre Ozoninjektion wird das Ozon direkt in die Gelenke, deren Umgebung oder die Bandscheibe gespritzt. Dort reagiert es mit den hoch entzündlich aktivierten Zellen sowie schmerzleitenden Nervenenden. Eingesetzt wird diese Ozontherapie bei Schmerzen und Entzündungen, insbesondere bei Rückenschmerzen und beim Bandscheibenvorfall.

Teilt man die entzündlichen Gelenkerkrankungen in 3 Stadien ein, so sind besonders Stadium 1 und 2, das heißt ohne schwere Knochendeformation, einer medizinischen Ozonanwendung zugänglich. Dies betrifft die Gonarthrose oder die aktivierte Arthrose von Knie- und Schultergelenken. Intraartikuläre Ozoninjektionen sind in Ergänzung zu einer schulmedizinischen Grundbehandlung, insbesondere auch zu spezifisch bewegungstherapeutischen Maß nahmen sinnvoll. Genutzt wird die entzündungshemmende Wirkung des Ozons, aber auch die Immunmodulation und die Aktivierung des Knorpel-Zellstoffwechsels.

 

Schmerzen dämpfen mit Ozon

Entzündungen führen zu Gewebszerstörung und Schmerzen. Die Ozontherapie soll die Gegenspieler aktivieren und Nerven abstumpfen. Zu den Anwendungsgebieten zählen Gelenkserkrankungen, wie Schulter-Arm-Syndrom, Rückenschmerzen und Beschwerden der Halswirbelsäule. Daneben ist die Ozontherapie bei Lendenwirbelvorfall, chronischen Schmerzen im Lendenbereich (durch degenerative Veränderungen) sowie Kniegelenksarthrose getestet worden. Typische Behandlungsgebiete sind Nervenstörungen wie Neuralgien (Herpes-Zoster-Neuralgie), Migräne und Verkrampfungen.

 

Ozontherapie zur Umstimmung

Bei überaktivem Immunsystem wie Allergien (Heuschnupfen) und entzündlichen Erkrankungen (chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Chron, Colitis ulcerosa, Hämorrhoiden), Asthma bronchiale oder Gelenkerkrankungen (RückenschmerzenRheumaArthrose, Arthritis) zählt man auf die umstimmende und immnun-dämpfende Wirkung von innerlichen Ozonanwendungen. Bei Hauterkrankungen (NeurodermitisEkzeme) wählt man eher die äußerliche Begasung. Daneben erhofft man sich bei Krebserkrankungen zum Beispiel eine verbesserte Tumorabstoßung von dem Gas.

 

Herpes simplex (Fieberbläschen), Herpes zoster (Gürtelrose)

Beide Herpes-Arten sind virusbedingt. Der Lippen-Herpes , eine häufig wiederkehrende, sehr lästige Erkrankung, ist mit den verschiedenen Formen der Ozontherapie sehr erfolgreich in Ergänzung zu anderen Methoden zu beeinflussen. Bei der Gürtelrose ist der komplementäre (ergänzende) Einsatz von Ozon sinnvoll, sowohl lokal mithilfe von Ozonwasser-Kompressen als auch in Form der Ozon-Eigenblutbehandlung.

 

Rektale Ozon-Insufflation

Bei der rektalen Ozon-Anwendung wird dem Patienten mit Hilfe einer Klistierspritze oder aus einem speziell für diese Anwendung hergestellten Übertragungsbeutel das Ozon-Sauerstoff-Gemisch innerhalb von 1-3 Minuten in den Enddarm eingeblasen.

Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, Reizdarm, Morbus Crohn, Colitis ulserosa, Immundysbalancen oder Neurodermitis, Schuppenflechte, Psoriasis lässt sich Ozon als systemische Therapie auch rektal verabreichen.

 

Darmerkrankungen: Proktitis und Colitis

Bei den entzündlichen Darmerkrankungen hat sich die lokale Ozonverabreichung in Form der Darminsufflation bevorzugt im 1. Stadium als sinnvoll erwiesen. Zumeist ist eine Behandlungsserie mit 10 Einzelbehandlungen ausreichend . Bei 10 % der Patienten sind mehrere Behandlungsserien erforderlich.

Ozonisiertes Wasser, ozonisiertes Olivenöl

Diabetische Wunden, Psoriasis, Schuppenflechte, Neurodermitis, der Mundraum oder andere Körperöffnungen lassen sich auch mit Wasser spülen, das mit Ozon angereichert wurde. Ozonisiertes Olivenöl lässt sich zur wirksamen Reinigung und Desinfektion von Wunden einsetzen.

Bei bestimmten Krankheiten und unter bestimmten Bedingungen darf die Ozontherapie nicht angewendet werden. Dazu gehören beispielsweise eine Anämie (Mangel an rotem Blutfarbstoff), Organblutungen oder die Bluterkrankheit. Gleiches gilt bei einer starken Schilddrüsenüberfunktion, Epilepsie, einem Schlaganfall oder einem akuten Herzinfarkt. Auch wenn blutverdünnende Medikamente oder ACE-Hemmer (blutdrucksenkende Arzneimittel) eingenommen werden oder aktuell eine Strahlenbehandlung erfolgt, darf die Therapie nicht zum Einsatz kommen.

Ozonisiertes Wasser wird mit einem speziellen Ozongenerator für Flüssigkeiten hergestellt. Da sich Ozon nicht sehr lange in Wasser binden lässt muss es direkt nach der Herstellung getrunken werden. Die Einnahme von Ozonwasser ist der schnellste weg dem Körper mehr Sauerstoff zu zufügen und somit das Imunsystem zu stärken.

Indikationen

abtöten von Viren, Keime, Bakterien und Pilze
Entzündungen
Beschleunigung der Wundheilung
Durchblutungsstörungen
Diabetes
chronische Müdigkeit
Krebs
Verdauungsprobleme
zur Stärkung des Immunsystems
Multiple Sklerose
Entgiftung

 

Was sollte der Patient beachten?

Vor einer Ozontherapie sollten Sie Ihrem Arzt mitteilen, ob und gegebenenfalls welche Medikamente Sie zu diesem Zeitpunkt einnehmen. Diese Medikamente dürfen keinesfalls ohne Rücksprache mit dem Arzt abgesetzt werden. Die meisten Kassen, sowohl die gesetzlichen als auch die privaten, ersetzen die Kosten für eine Ozonbehandlung zur Zeit noch nicht, obwohl deren medizinischer -und auch wirtschaftlicher- Vorteil (Verkürzung der Krankheitsdauer, eventuell Vermeidung eines Krankenhausaufenthaltes, Einsparung von Medikamenten) auf der Hand liegt. Die Ozontherapie ist eine risikoarme Therapie und wird oft auch als ergänzende Maßnahme zu anderen Behandlungsarten durchgeführt.

 

Nebenwirkungen der Ozontherapie

Wie bei allen Injektions-Methoden, kann es auch bei der Ozontherapie zu Nebenwirkungen kommen, die von der Injektion selbst herrühren. Der Einstich kann schmerzhaft sein und es kann an der Einstichstelle zu einem Hämatom (Bluterguss) kommen. Außerdem kommt es bei der Eigenblutbehandlung manchmal zu überschießenden Reaktionen, die einer allergischen Reaktion ähneln.

 

 

 

 

 

 

 

Kommentar von Olga Beckmann

 

Evidenzbasierte klinische Studien belegen, dass Ozon die Bakterien, Pilze und Viren abtötet und eine entzündungshemmende, immunstimulierende Wirkung hat.  Ich konnte feststellen, dass die Sauerstoff-Ozon-Therapie in vielen Fällen tatsächlich ein sehr effektives Verfahren ist und selbst bei Krebspatienten als schonende Ergänzung zu konventionellen Therapien erfolgreich eingesetzt werden kann.

Quellen

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  • Viebahn-Hänsler, R., Fernandez, O. und Fahmy, Z.: Ozone in Medicine: Clinical Evaluation and Evidence Classification of the Systemic Ozone Application, Major Autohemotherapy and Rectal Insufflation, According to the Requirements for Evidence-Based Medicine. In: Science & Engineering 2016, Vol. 38, No. 5, S. 322-345.
  • Prof. Sonia Leon Fernandez.: Ozon Therapy. Oxidative Conditioning, Basis for its Clinical Effectiveness. ODREI publisher 2014.
  • Prof. Dr. med. Z. Fahmy Chief Consulting Rheumatologist, Augusta Clinic Bad Kreuznach, Germany.: The Applications of Ozone Therapy in Pain Management, Rheumatic and Orthopaedic Diseases. Layout Print: MediaCompakt
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  • Dr. Renate Viebahn-Hänsler. Ozon in Medicine, Ozone Science & Engineering USA , The Journal of the International Ozone Association, Vol. 34, Number 6, November-December 2012
  • Prof. Dr. med. Z. Fahmy, Therapy concepts for Praxis and Clinics. Ozon pain Therapy by muscularsceletal and joint disease. Strottner design print.web. ; second edition printing 2016.

 

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