Darm-Hydro-Therapie

 

Die Darm (Colon) -Hydro-Therapie ist eine der wirkungsvollsten Methoden zur Gesundheitsvorsorge.

Die naturheilkundlichen Methoden der Therapie gaben Menschen immer wieder weiter, die selbst erfolgreich behandelt wurden. Dies ist ein wesentlicher Grund für die stetige Fortentwicklung der Behandlung. Der Name Colon-Hydro oder Hydro-Colon geht zurück auf die lateinischen Bezeichnungen „Kolon“ (Teil des Dickdarms) und „Hydro“ (Wasser) – daher spricht man auch von einer Dickdarm-Wasser-Behandlung.

Der Dickdarm ist ca. eineinhalb bis zwei Meter lang und beginnt an der sogenannten Ileozäkalklappe (Verschluss zwischen Dünn- und Dickdarm). Würde man den Darm auffalten und ausbreiten besäße er fast die Größe eines Fußballfeldes (400m²).

 Im Bundesverband der Colon-Hydro-Therapeuten e.V. (BCHT) schließen sich Ärzte, Heilpraktiker und Therapeuten zusammen, um gegenseitig Erfahrungen miteinander zu teilen, Diskussionsmöglichkeiten zu bieten, Wissenstransfer zu ermöglichen, Therapeutentreffen zu veranstalten und um das moderne Behandlungsverfahren der Colon-Hydro-Therapie weiter in der Öffentlichkeit zu etablieren.

Geschichte

Die Grundlagen der Colon-Hydro-Therapie basieren auf Erfahrungen, die bis ins alte Ägypten und ins Mittelalter zurückreichen und die in neuerer Zeit in Form des subaqualen Darmbades therapeutisch zum Einsatz kamen. Einläufe gehörten im Mittelalter zu den wichtigsten Heilmaßnahmen bei verschiedenen Erkrankungen und Unwohlsein, als Teil der ausleitenden Verfahren. Der Körper sollte nach den damaligen Vorstellungen so von Unreinheiten und „schlechten Säften“ befreit werden.

Der russische Förscher und Mitbegründer der Immunnologie, Nobelpreisträger für Medizin und Physiologie, Ilja Iljitsch Metschnikow beschäftigte sich mit Darm und Milchsäurebakterien (Lactobacillen), die unerwünschte Fäulnis- und Vergiftungsvorgänge im Darm verhindern und Zusammenhang mit der höhere Lebenserwartung.

Die Colon-Hydro-Therapie stellt eine Weiterentwicklung der sogenannten Darmbäder dar, die um 1912 von Anton Brosch entwickelt wurden. Anton Brosch war Prosektor am Wiener Garnisonsspital und forschte über die möglichen Zusammenhänge von Darmrückständen und verschiedenen Todesursachen. Er fand Zusammenhänge zwischen Fehlernärung, Verstopfung und anderen Erkrankungen. Bis 1950 wurden über 500.000 Spülungen durchgeführt und die meisten deutschen Universitäten verfügten über ein sogenanntes Sudabad. Die Lizenz zum Bau dieses Gerätes wurde nach Amerika verkauft und Ray Dotolo entwickelte dort in den frühen 1980er Jahren ein Einmalspekulum sowie ein modernes Wandgerät, das heutigen Hygieneanforderungen entspricht.

Es ist allerdings aufgrund neuzeitlicher Technik noch wirksamer und vor allem frei von unangenehmen Begleitumständen geworden. Die derzeitig praktizierte Form der Colon-Hydro-Therapie aus den USA wird seit vielen Jahren praktiziert – und zwar weniger zur Behebung von Verstopfung als vielmehr zu einer intensiven Darmreinigung.

Wirkungsweise

Ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel, Stress und andere Einflüsse können Störungen des Verdauungstraktes verursachen, die zu einer längeren Verweildauer von Ausscheidungsstoffen im Darm und damit zur Selbstvergiftung des Körpers führen. Wiederkehrende Infektionen, Entzündungen, Rheuma, Akne, Psoriasis, Allergien, hoher Blutdruck oder Migräne sind häufige Folgen eines schlecht funktionierenden Darms. Eine Behandlung mit Medikamenten und Abführmitteln wirkt nicht nachhaltig und zerstört darüber hinaus sogar die Darmschleimhaut.

Spätestens seit der Entschlüsselung des Erbgutes der Darmkeime (Mikrobioms) vor wenigen Jahren ist klar, dass der Darm mit seinem vielen Trillionen Bakterien mehr ist als ein Verdauungsorgan. Die Darmbakterien können uns im Bauch quälen, unsere Abwehrkräfte wie auch das Allgemeinbefinden schwächen, Allergien und rheumaartige Schmerzen erzeugen. Von allem dann, wenn die schädlichen Keimedie Überhand gewinnen und das ökologische Gleichgewicht im Darm durcheinanderbringen.

Die optimale Zusammensetzung der Darmbakterien sorgt im Idealfall für eine gut funktionierende Tätigkeit des Dickdarms.  Dieses natürliche Zusammenspiel steuert einen Großteil unserer Verdauungsleistung. Viele Menschen leiden jedoch an einer Störung der Verdauung, meist sind krankheitsfördernde Darmbakterien dafür verantwortlich. Auslöser gibt es viele. Dazu gehört vor allem chemisch-toxischen Belastungen und eine fehlerhafte Ernährung (u.a. in Folge denaturierter Lebensmittel mit Farbstoffen und Geschmackverstärkern), ein zu viel an Alkohol und Nikotin oder auch Medikamente und Stress. Läuft die Darmmotorik nicht mehr rund, können sich die krankmachenden Bakterien weiter ausbreiten. Durch Entzündungen im Darm können Stoffe in den Körper übertreten, die dort so nicht hingehören.

Die Reinigung des Dickdarms wirkt sich positiv auf verschiedene Organe aus: so wird die Darmmuskulatur angeregt und der Lymphabfluss verbessert. Durch den wechselnden Einsatz von Wärme und Kälte (thermomechanische Reizungen) unterstützt durch eine Druck- und Streichmassage lösen sich Spannungen und Blockaden. Kaltes Wasser verengt zunächst die Gefäße, die sich anschließend unter Erwärmung erweitern, was zu einer verstärkten Durchblutung der im Bauchraum befindlichen Organe und Muskulatur führt. Das Prinzip ist gut bekannt von Saunabesuchen.

Eine Colon-Hydro-Therapie als Darmreinigung kann die Beläge an den Darmwänden entfernen und sorgt somit für einen verbesserten Ablauf der ganzen Darmtätigkeit. Dadurch schließen sich offene Stellen im Darm, das Immunsystem wird entlastet und kann sich regenerieren.

Der Colon-Hydro-Therapie (Hydro-Colon-Therapie) wird eine schmerzlindernde (analgetische) und entzündungshemmende (antiphlogistische) Wirkung zugesprochen, sie aktiviert Kreislauf und Atemwege und reguliert das Immunsystem. Die Therapie wird bei einer Vielzahl von Erkrankungen erfolgreich eingesetzt, dazu gehören in erster Linie die Schleimhaut betreffende Erkrankungen, sowie chronische Erkrankungen (Asthma, Rheuma, Infektionen, Hauterkrankungen, Hypertonie, Migräne, Allergien, Hämorrhoiden, Darmblähungen). Ebenso kann die Therapie vor einer diagnostischen Untersuchung herangezogen werden.

 Die Colon-Hydro-Therapie ermöglicht auf diese Weise eine intensive und gründliche Reinigung des Dickdarmes. Die Behandlung regt die Darmperistaltik an und löst Ablagerungen, so dass es einige Minuten nach der Behandlung zu Stuhldrang kommen kann. Daher hat der Patient zum Schluss ausreichend Zeit, um – falls ein entsprechendes Bedürfnis besteht – eine Toilette aufzusuchen, bevor er sich auf den Heimweg macht.

 

Psychische Stabilität durch Colon-Hydro-therapie

Die Verkrämfung: Festhalten….

Körperliche Krankheiten sind verstärkte Signale eines bereits seit längeren aus dem Gleichgewicht geratenen Organismus. Die Ursache des seelisches Notes, die körperliche Schädigung über kompensatorisches Fehlverhalten, Fehlernärung folgt unmittelbar. Deshalb körperliche Erkrankungen, abgesehen von Verletzungen, überwiegend als seelisch bedingt anzusehen, auch wenn sich eine körperlich-stöffliche Schädigung durch Intoxikation manifestiert. Die Auswirkungen einer Intoxikation sind allerdings durch psycho-energetische Arbeit allein nicht zu beseitigen.

Schon die Geburt und die erste Zeit danach ist für die meisten Menschen in unserer Zivilisation eine Aneinanderreihung von Schockerlebnissen, die sich für die folgenden Entwicklungs- und Lebensjahre prägend ausgewirkt haben. Kommen noch elterlich-familiäre Umstände hinzu, die dem Kind frühe Erfahrungen der Verlassenheit durch Beziehungslosigkeit, Lieb- und Achtlosigkeit, Feindseligkeit aufzwingen, enstehen psycho-physische Blockaden, die das gesamte Leben beherrschen können. Ohne das spätere Beziehungsprobleme, seelische Störungen oder körperliche Krankheiten als Folgen solcher frühen Deprivationen aufgedeckt und therapeutisch gelöst werden, wird die Blockade zumeist bestehen bleiben.

Die allgemein verbreitete seelische Grundkonstellation in unsere Kultur ist verdrängte Angst. Sie ist das seelische Ergebnis der beschribenen frühen Erfahrungen, die auf die Zeit der Entwicklungsjahre prägend eingewirkt haben. Wenn Angst die frühe prägende Erfahrung war, wird die Lebenseinstellung und Weitsicht vom unbewußten inneren Kampf zwischen Kompensation und Resignation beherrscht. Da Angst auf Mut und Lebenslust wie auch auf die körperliche Leistungsfähigkeit schwächend wirkt, bedeutet die Kompensation einen ständig erhöhten Energieaufwand, diese Hemmung zu überwinden. Solange die Angst nicht übermächtig und die Kraft der Überwindung verfügbar ist, wird über Streben, besonderes Ordnungsstreben oder illusionäre Vortstellungen kompensiert. Gesellschaftlich kann das zunächst gelingen. Wie auch immer die Angst kompensiert wird, sie bleibt ungelöst, denn sie ist nur verdrängt. Lebenskrisen in Beziehungen, finanzieller Hinsicht oder durch Krankheit bringen diese verdrängten Gefühlsinhalte wieder zum Vorschein.

Die Anspannung erfolgt schon beim erlittenen seelischen Schock (Zurückweisung, Verlassenheit, seelische oder körperliche Verletzungen) mit dem Zwerchfell, indem unwillkürlich das Atmen unterdrückt wird und im weiteren Verlauf kontrolliert bleibt. Die Kontrolle wir beibehalten und geht auf das gesamte Muskelsystem des Körpers über (Rücken-, Schulter-, Becken-, Bein-, Armmuskulatur) und führt zu dem Muskelpanzer. Es kommt nicht mehr zur ursprünglichen Ausgangsspannung, die einer Entspannung gleichkäme, vielmehr verfestigt sich die Anspannung zu einer individuell charakteristischen Haltung. Diese vegetativ-muskuläre Dauerspannung behindert den freien Fluß der Energieimpulse im vegetativen Nervensystem sowie die Schwingungsresonanz der Körperzellen untereinander. Der Milieu gerät in einen energetischen Blockade- und Stauungszustand im Kreislauf der Körperflüssigkeiten, der chronisch wird.

Wenn in der Colon-Hydro-Therapie festgehalten wird, ist zunächst die Atmung durch Funktionshemmung des Zwerchfells behindert. Der Patient weist dabei in den ersten Sitzungen der Therpaie im Liegen keine Bewegung der bauchdecken beim Atmen auf: ein Indiz für psycho-physisches Festhalten, indem das Zwerchfell angespannt stillsteht. Ohne unseren wichtigsten Atemmuskel atmen wir nur mit einem Drittel unserer verfügbaren Kapazität. Damit hält der Patient auch im gesamten vegetativen Bereich fest, d.h. das Herz-Kreislaufsystem, der Stoffwechsel und vor allem das Verdauungssystem stehen unter Spannung und sind in Ihrer Funktionsfähigkeit eingeschränkt.

Das macht sich in der Behandlungssitzungen bemerkbar durch die beschriebene unterdrückte, kontrollierte Brustatmung und durch eine mangelhafte Darmtätigkeit, indem das infundierte Wasser mit den sich ausbreitenden Gasen einen erheblichen Druck auf die Darmwände ausübt, und dieser Zustand zunächst unangenehm seien kann, hält der Patient den Inhalt zurück und unterdrückt durch bewußte und unbewußte Anspannung gleichzeitig die vegetative Darmbewegung, die die Ausscheidung und damit verbundene Druckentlastung herbeiführen würde. Das Festhalten ist Ausdruck der inneren Angsthaltung, die durch den steigenden Druck provoziert wurde und jetzt mit der Darmentleerung zur Lösung drängt.

 

Die Entspannung: Loslassen….

Führt der Patient nach entsprechender Anleitung der Bauchatemtechnik die Zwerchfellatmung durch, löst sich durch die Bewegung des Zwerchfells langsam die Anspannung. Sie bringt auch den vegetativen Energiefluß wieder in Gang, was sich durch einsetzende Darmperistaltik anzeigt. Die kontinuerliche Durchführung der Zwerchfellatmung fördert die Entspannung aus dem vegetativ-muskulären Spannungszustand heraus, indem sich über den freien Fluß des physiologischen Atemrhytmus vegetative Blockade frei lösen.

Durch die Lösung vegetativer Blockaden über die physiologische Zwerchfellatmung entspannen sich auch bestehende Gefühlshemmumgen. In das Unterbewußte verdrängte Gefühlsinhalte kommen mit der befreiten Atmung hervor und erzeugen Gefühlsbewegungen (E-Motion). Mit aufsteigender Wut, Traurigkeit, Angst und seelischem Schmerz löst sich die Anspannung, die diesen Schmerz über Jahre zurückgehalten hat und alte, lang vergessene, häufig aus der frühen Kindheit stammende Gefühle brechen durch und beleben die Erinnerung. Das geschieht, indem gleichzeitig die Darmfunktion aus ihrem Blockadeschlaf erwacht und rege wird. Alte, eingelagerte „Schlacken“ lösen sich und kommen Schicht für Schicht mit jeder weiteren Stufe der vegetativen und muskulären Entspannung zur Ausscheidung.

Aber nicht nur die alten, toxischen „Darmschlacken“ kommen frei, sondern auch die Schlacken des lang vergessenen, verdrängten „Seelenschmerzes“. Atmung, Darmspülung mit Wasser, Lösung der verklebten und verkrusteten Schlacken im Darm und Bewegung von Gefühlen wird zu einer intensiven Selbsterfahrung des Patienten, die das Lebensgefühl intensiver, die Lebenskraft und Freude spürbarer werden läßt.

Da vedrängte Gefühle grundsätzlich an seelischen Schmerz gebunden sind, neigen wir dazu, deren Empfinding zu vermeiden. Sie geraten dadurch aus dem Bereich unserer Wahrnehmung, ohne dass der damit verbundene Kontakt zum Ausdruck kommen kann. Damit tragen wir diesen schmerzgebundenen Gefühlskonflikt in uns, der auf unser ganzes psychophysisches System einwirkt, während wir ihn im Unterbewußten in Schach halten. Nur die Wahrnehmumg der verdrängten Gefühlsinhalte kann den inneren schwelenden Konflikt lösen. Erst dadurch wird die nötige Auseinandersetzung mit den drängenden Themen und deren Annahme als erlebte Realität (Integration) möglich. Wichtig ist die Integration von Gefühlen in das Bewußtsein als seelische Erfahrung deshalb, weil erst dann eine Befreiung von entwicklungshemmenden Blockaden auf körperlicher, seelische und geistiger Ebene erfolgen kann.

Werden die Gefühle zugelassen, beginnt die gestaute Lebensenergie zu fließen, und ein körperlich-seelisches Lustempfinden löst die Angst ab. Sich selbst anzunehmen, heißt, den vegetativen Funktionen sowie dem seelischen Empfinden freien Lauf zu lassen. Verbunden damit sind freiere Atmung, Vedrauung und Ausscheidung. Noch ungelöst gebliebene Konflikte, die Lösung und Integraton fordern, werden klarer wahrgenohmmen. Bewußheit wird also zu einer Herausforderung, Gefühle und Wahrnehmungen anzunehmen und sich dem Leben zu stellen.

Vetrauen in die eigene Atmung, in die Empfindung körperlicher und seelischer Regungen sowie in die eigene Verdauung, sind Merkmale eine Person, der losgelassen hat und sich in den Fluß des Lebens – innerlich wie äußerlich – hineinbegeben hat. Der Spülvorgang in der Colon-Hydro-Therapie ermöglicht durch vierfache Wiederholungen das Üben des Loslassens im Schutz und in Begleitung eines vertrauten Arztes.

 

 

Vorbereitungen für eine effektive Colon-Hydro-Therapie

Wie be­reits er­wähnt va­ri­iert die An­zahl der nö­ti­gen CHT-Sit­zun­gen. Je nach Ge­sund­heits­zu­stand, Er­näh­rungs­wei­se und Darm­kon­sti­tu­ti­on be­nö­tigt der eine Pa­ti­ent nur sechs, der an­de­re unter Um­stän­den über zwan­zig Sit­zun­gen. Die Darm­rei­ni­gung per CHT kann je­doch vom Pa­ti­en­ten so un­ter­stützt wer­den, dass sich die An­zahl der CHT-Sit­zun­gen re­du­zie­ren lässt.

So kann der Darm mit Hilfe einer mehr­tä­gi­gen bis mehr­wö­chi­gen An­wen­dung von Flohsamenschalen und Bentonit, Ozovit sowie einer be­glei­ten­den ba­si­schen und ballaststoffreicher Ernährung einer Art „Vor­rei­ni­gung“ un­ter­zo­gen wer­den.

Damit wer­den Ab­la­ge­run­gen und ver­här­te­ter Stuhl be­reits im Vor­feld auf­ge­weicht und – we­nigs­tens teil­wei­se – ge­löst. Aus­ser­dem wer­den Fäul­nis­- und Gährungsstof­fe von den Darm­wän­den ent­fernt.

Auch wird die na­tür­li­che Darm­be­we­gung (Pe­ris­tal­tik) wie­der ak­ti­viert, so dass der CHT-Pa­ti­ent – mit die­ser Vor­be­rei­tung – be­reits nach den ers­ten Sit­zun­gen deut­li­che Er­fol­ge ver­bu­chen kann. Sym­pto­me, die ent­we­der di­rekt oder in­di­rekt mit der Dys­funk­ti­on des Dar­mes zu­sam­men­hin­gen, kön­nen auf diese Weise mit Hilfe der Colon-Hydro-The­ra­pie in­ner­halb kur­zer Zeit be­sei­tigt wer­den.

 

Der Darm – die vorderste Front unserer Körperabwehr

Wissenschaftlichen Stu­di­en zeig­ten, dass Men­schen mit einer ge­sun­den Darmflora deut­lich we­ni­ger an­fäl­lig sind – zum Bei­spiel für All­er­gi­en. Das ist des­halb so, weil die nütz­li­chen Darmbakterien die vor­ders­te Front un­se­res Kör­per­ab­wehr­sys­tems dar­stel­len.

Ohne sie wären wir ver­letz­lich und an­greif­bar. Ein ge­pfleg­ter Darm ist für einen ge­sun­den Men­schen also von über­ra­gen­der Wich­tig­keit. Da bei der Colon-Hydro-The­ra­pie zwar der Darm ge­rei­nigt wird, aber auch ein Teil der Darm­flo­ra aus­ge­schwemmt wird, soll­te wäh­rend der The­ra­pie oder spä­tes­tens im An­schluss daran die ge­sun­de Darm­flo­ra mit hoch­wer­ti­gen zusatzstofffreien Probiotika wie­der auf­ge­baut wer­den.

Ein gesunder Darm beeinflusst unseren gesamten Organismus. Die Colon-Hydro-Therapie (CHT) geht weit über eine lokal begrenzte Anwendung als Darmreinigung hinaus. Vor einer Behandlung sollten alle organischen und darmspezifischen Ursachen abgeklärt sein. Schließlich will die Therapie über eine Entleerung des Darms hinaus, körpereigene Selbstheilungskräfte wieder in Gang bringen. Die ganzheitliche therapeutische Begleitung berücksichtigt auch Aspekte wie Bewegung, Ernährung, Trinkverhalten und die persönliche Lebensweise (Ordnungstherapie).

 

 Anwendungsbereiche

Der Colon-Hydro-Therapie (Hydro-Colon-Therapie) wird eine schmerzlindernde (analgetische) und entzündungshemmende (antiphlogistische) Wirkung zugesprochen, sie aktiviert Kreislauf und Atemwege und reguliert das Immunsystem. Die Therapie wird bei einer Vielzahl von Erkrankungen erfolgreich eingesetzt, dazu gehören in erster Linie die Schleimhaut betreffende Erkrankungen, sowie chronische Erkrankungen (Asthma, Rheuma, Infektionen, Hauterkrankungen, Hypertonie, Migräne, Allergien, Hämorrhoiden, Darmblähungen). Ebenso kann die Therapie vor einer diagnostischen Untersuchung herangezogen werden.

Als Verfahren der Komplementärmedizin hat sie sich vor allem bei Reizdarm, funktionelle Darmbeschwerden, Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn, Entgiftung und Detox Verfahren, zur Leber- und Gallenreinigung sowie bei Allergien, Migräne, Kopfschmerzen, Rheuma, Arthrose, Gicht und Hauterkrankungen wie Psoriasis, Schuppenflechte sehr bewährt. Die Behandlung basiert auf einer sorgfältigen Reinigung und Sanierung des Darms mithilfe von sanften Wasserspülungen.

Die Behandlung mit der Colon-Hydro-Therapie hat sich zum Beispiel bei folgenden Beschwerden und Erkrankungen bewährt:

  • Allergien

  • Atonisches Colon

  • Dermatosen

  • Diarrhoe

  • Divertikulitis

  • Depressionen

  • Gicht

  • Obstipation

  • Psorias

  • Reizdarm

  • Rheuma

  • Schuppenflechte

  • Immunschwäche

  • Intestinaltäxamie

  • Migräne

  • Morbus Crohn

  • Mykosen

  • Parasiteninfektion

  • Ulzerative Crohn

  • Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung, Darmkrämpfe oder Blähungen

  • Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Akne

  • Allgemeine Abwehrschwäche

  • Kopfschmerzen und Migräne

  • Konzentrationsschwäche, Leistungsabfall, Erschöpfung

  • Pilzinfektionen des Dickdarms

  • Müdigkeit

  • Chronische Bronchitis, chronische Sinusitis

  • Cystitis

  • Arthritis

  • Herzrhytmusstörungen

  • Gastritis

  • Leberintoxikation

 

 

Therapie

Die Colon-Hydro-Therapie ist hier als Beginn einer Darmsanierung zu sehen. Wenn alles Unerwünschte aus dem Darm gespült wurde, kann durch gezielte Gaben (Laborbefund) die Regeneration eines gesunden Mikrobioms im Darm angeregt werden. Damit wird unter Anderem auch die Basis eines widerstandsfähigen Immunsystems gestärkt.

Moderne Colon-Hydro-Geräte sorgen für eine sichere, saubere, geruchslose und effektive Reinigung des Dickdarms mit reinem Wasser. Nach der schmerzlosen Einführung eines kleinen Kunststoffröhrchens, liegt der Patient meist in bequemer Rückenlage. Der herausgespülte Darminhalt gelangt über das geschlossene System nach außen. Für den Zu- und Ablauf wird selbstverständlich ein Einmalschlauch verwendet – Voraussetzung für eine hygienische Anwendung jeder Therapie.

Bei der Colon-Hydro-Therapie wird gereinigtes und temperiertes Wasser als sanfte Infusion in den Darm des liegenden Patienten geleitet. Der Arzt  lenkt das Wasser durch eine sanfte Bauchdeckenmassage in die vorhandenen Problemzonen. Durch die auflösende Wirkung des Wassers und die gleichzeitige Reizung mit unterschiedlichen Wassertemperaturen wird der Darm dazu aktiviert, den festsitzenden Darminhalt weiterzubefördern.

Ein wohltuhende Faktor bei der Therapie ist, dass der Patient mit einer sanften Bauchdeckenmassage bedacht wird. Dabei wird vorhandene Problemzonen ertasten und das einfliessende Wasser genau in diesen Bereich lenken.

Bei der Behandlung werden etwa 10-14 Liter Wasser ohne oder mit Druck in den Dickdarm geleitet, wobei die Temperatur abwechselnd 20 und 41 Grad Celsius beträgt. Dieser Temperaturwechsel soll sich positiv auf die Darmtätigkeit auswirken. Währenddessen wird die Bauchdecke leicht massiert, was ebenfalls die Peristaltik fördern soll. Mit Hilfe der Darmspülung soll der Darm vollständig entleert und vor allem von älteren Kotresten und Kotsteinen gereinigt werden. Außerdem sollen schädliche Bakterien und Heferpilze ausgespült werden. Nach der Reinigung wird dem Wasser reiner Sauerstoff zugesetzt. Bei Bedarf konnte zur dem Spülwasser auch Substanzen wie Kraüter Essenzen, Öl oder Essig zugesetz werden, was die Wirkung verstärken soll. Eine Behandlung dauert rund eine Stunde.

Die Behandlung wird vom Patienten meist als wohltuend empfunden. Da das Ein- und Ausleitungssystem geschlossen ist, entstehen bei der Behandlung keine unangenehmen Gerüche.

 

 

Kontraindikationen

Darmoperationen

Herzinfarkt

Angina pectoris

Schwangerschaft

 

Kommentar von Olga Beckmann

 

Die Colon-Hydro-Therapie gehört zu den erfolgreichsten und effektivsten Bereichen der Komplementär Medizin. Ihre Wirkung ist durch evidenzbasierte klinische Studien belegt und wird auch durch zahllose Behandlungserfolge in der Erfahrungsmedizin dokumentiert. Als schonendes und nachhaltiges Verfahren schätze ich diese Therapie und biete sie in meiner Praxis in Kombination mit Darmfloraaufbau an.

Quellen

  • Colon-Hydro-Therapie – die innere Kneipp-Kur für den Darm. In: Deutsche Heilpraktiker-Zeitschrift, Ausgabe 1/2008. Stuttgart.
  • Die Haut als Fenster zum Darm. In: Ärztliche Praxis – Das Facharztmagazin, Ausgabe 5/2009. Biermann, Köln.
  • Katzer, Gerhard: Darmsanierung. Darm gut – alles gut. Entgiftung und Darmsanierung. In: Österreichische Apotheker-Zeitung, Ausgabe 18/2008. Österreichische Apotheker-Verlags-Gesellschaft, Wien.
  • Nützenadel, W.: Fragen – Antworten: Mikrobielle Veränderungen nach Darmreinigung. In: Pädiatrische Praxis, Ausgabe 3/2004. Marseille, München.
  • Öko-Test Verlag (Hg.): Auf dem Prüfstand: Colon-Hydro-Therapie. In: Ökotest, Ausgabe 6/2006, S. 42-43. Frankfurt am Main.
  • Schaenzler, Nicole: Magen und Darm natürlich behandeln. Gräfe und Unzer, München 2009.
  • Schmiegel, Wolff-H.; Stremmel, Wolfgang: Verdauung – über Aufbau und Funktion des Magen-Darm-Kanals. Gastro-Liga, Gießen 2009.
  • Ullrich, Manfred: Colon-Hydro-Therapie. Chronische Krankheiten durch Darmsanierung heilen. Oesch Verlag 2005.
  • Dr.med.Thomas Schultz-Wittner – Das Buch der ganzheiltlichen Darmsanierung – fit fürs Leben Verlag-, Auflage 1997